„Aufgewachsen auf dem Lande, in einem kleinen Ort
Ich glaube, ich war zu lange nicht mehr dort!
Denn zwischen Kartoffeln und Blumenkohl
Fühl‘ ich mich Heute nicht mehr wohl!“
Hannes Wader
„Du kriegst die Leute aus dem Dorf, das Dorf nicht aus den Leuten“
Thees Uhlmann
Ich bin Stadtmensch – heute – durch und durch. Ich habe in Dresden meine Heimat gefunden, Ich mag die Stadt, ich mag die Leute, ich mag meine Aufgabe als Stadtrat. Das geht mir heute nicht mehr ganz so leicht über die Lippen wie noch vor wenigen Jahren.
Dresden kann auch nerven, nicht nur montags, wenn auf Innenstadtplätzen Hass und Intoleranz die Luft zerschneiden. Dresden ist ein als Stadt verkleideter Mythos. Die Hybris, mit der so mancher Eingeborene und Zugereiste auf „ihre“ Stadt schauen, vieles überhöhen und so manch Graues in die schönsten Farben kleiden, ist von einem pathologischen Mangel an Demut geprägt. Nicht minder realitätsbefreit agieren all jene, die sich als ausgegrenzt, abgehängt und der Unterdrückung der Regierenden ausgesetzt fühlen. Aber so wenig, wie es die Deutschen als uniformierte Gattung gibt, so wenig mag ich es, wenn der Begriff „die Dresdner“ als Maßeinheit herhalten muss. Diejenigen, die „wir sind das Volk“ grölen, sind nur ein (kleiner) Teil des Ganzen, eine Minderheit, wie selbst die Bundestagswahlen 2017 gezeigt haben, auch wenn sie selbst sich für das „wahre“ Volk halten. Dresden hat mehr als diese Kohorten zu bieten. Dresden ist nicht minder bunt als andere deutsche Großstädte. Kluge Köpfe, kreative Macher, liebenswerte Bürger und Bürgerinnen sorgen dafür, dass diese Stadt wie ein aufmüpfiger Wecker und nicht wie eine Zeitbombe tickt.
Ich mag die Stadt, meinen Stadtteil Plauen, die Umgebung und an den Menschen, eine Direktheit, die ihres Gleichen sucht.Ich mag die Potenziale der Stadt, die immer noch spürbare Aufbruchstimmung, ich mag die Kulturszene, vor allem die vielen Künstler, die nicht vom Euter des etablierten Kulturbetriebes gesäugt werden. Ich mag die bunte und immer noch laute Neustadt, die sich noch dem schicken Lifestyle aufmüpfig widersetzt.
Ich mag auch meine Aufgabe als Stadtrat, die es mir erlaubt, Einfluss auf die Lebenslagen von Menschen zu nehmen, ganz gleich ob es um die Verbesserung der Wohnsituation, das Sanieren von Schulen oder die Beseitigung von Ungerechtigkeiten geht. Ich will meinen kleinen Beitrag leisten, dass Demokratie erlebbar, lebbar und auch aashaltbar bleibt und wird. Ich denke, also bin ich – vor allem in einem unaufhörlichen Unruhestand.
Weitere Informationen sind auf der Webseite der Stadtratsfraktion zu finden.